Der Knabe im Moor

Der Tag vergeht; die Sonne scheint.
Im tiefen Moor ein Knabe weint.
's ist Nacht; die Sonne scheint natürlich nicht.
Im Moor jedoch, da schreit der Wicht.
Er hat sich offenbar verlaufen.
Vermutlich wollt' er Bonbons kaufen
beim Kaufmann drunten in der Stadt,
weil der so leck're Bonbons hat.
Nun ist allein er dort im Moor
und brüllt so laut wie nie zuvor.
Er schreit nach Mama, Papa, Oma;
fast scheint's als falle er ins Koma.
Die Spannung steigt, sie kocht, sie siedet;
der Schreiber jedoch - stark ermüdet -
denkt: „Besser ist's, ich mach' jetzt Schluß,
sonst liest noch jemand diesen Stuß“.
Hans Schletz

Hans Schletz